Köcherfliegen gehören zu den Insekten, deren Larven im Wasser und deren Imagines an Land leben. Sie sind Wanderer zwischen zwei Welten und in besonderem Maße sowohl der aquatischen Lebensweise als auch dem Leben in der Atmosphäre angepasst. Die verschiedenen Mechanismen der Anpassungen machen neugierig. Sie näher kennenzulernen ist das Ziel dieses Buches.
Larven bauen zum Schutz Köcher aus Steinchen, Pflanzenteilen und Schneckengehäusen oder spannen Netze, in denen sich Nahrung verfängt; andere sind räuberisch. Gemeinsam sind allen Larven und Puppen die Atmung im Wasser und die notwendige Überwindung der Osmose.
Die adulten Tiere besitzen die Fähigkeit zu fliegen, oft in großen Schwärmen, wenn der Tag in die Nacht wechselt. Schwarmflüge sind Hochzeitsflüge, in denen sich – Pheromon gesteuert – die Paare finden, deren Weibchen schon bald im Gewässer oder in Gewässernähe Eiergelege absetzen. Der nächste Entwicklungszyklus beginnt.
Die Neugierde, die diese Kenntnisse schafft und unser Wissen bereichert, hat eine Geschichte, die weit zurückreicht, mindestens bis zu den Griechen und Römern. Es ist interessant zu erfahren, wie über die Jahrhunderte nicht nur das allgemeine Wissen, sondern auch die Kenntnis über diese Insektenordnung wächst. So beginnt die Darstellung der Köcherfliegen in diesem Buch mit einer kurzen Geschichte der Trichopterenforschung.
Aus dem Inhalt:
• Kurze Geschichte der Trichopterenforschung
• Entwicklungszyklus der Köcherfliegen
• Anpassungsmechanismen der Larven an das Leben im Wasser
• Flugzeiten und Schwarmverhalten der adulten Köcherfliegen
• Kurze Beschreibung der europäischen Familien